Gruppe „ Engelsstaub“
Album „Ignis Fatuus: Irrlichter“
Gesang: Janus
Gruppe „ Engelsstaub“
Album „Ignis Fatuus: Irrlichter“
Gesang: Janus
Stille sein
Lauschen
Dem Tanz des Lichtes
Zusehn
Wenn fünf exzellente Musiker und ein Schriftsteller/Sprecher ein Komplott schmieden und dann unter dem Label der „Gartenträume“ die Parks von Sachsen-Anhalt bereisen…- dann entsteht Verzauberung!
Nicht zum ersten Mal, aber immer wieder anders, immer wieder neu.
Ernste und leichte Musik, heitere und nachdenkliche Texte – immer eine zauberhafte Geschichte, welche den Sonntag zu einem ganz Besonderen werden lässt ( und auch das Wetter ließ sich beeindrucken und spielte wieder mit).
Diesmal war es der Karneval der Tiere ( Saint-Saens), welcher allerdings mehr zum Zirkus geriet. Denn die Tiere wollten nicht immer wieder mitmachen beim Karnevalszug für ihren alternden König.
Besonders die Hühner hatten da allerhand zu gackern, fast wie im Leben…
Und es war an der Sache des Publikums, kräftig mitzumachen. Sei es bei der Vorführung der Kängurus, bei den Märschen oder beim Dirigieren der Musiker.
Dirigieren kann man übrigens mit vielfältigen Gegenständen: ob nun Kochlöffel oder Kleiderbügel… und besonders reizvoll wird es, wenn ein jeder seinen eigenen Musiker dirigiert… -
Doch dann starb plötzlich – nein, nicht der Schwan, sondern der Clown.
Erst einmal Schweigen – vom Sprecher auf einem Holzschild emporgehalten…
Aber dann die befreiende Erkenntnis, dass ja sein Lachen weiterlebt, überall in der Welt.
Eine augenzwinkernde Geschichte, welche nicht nur die Zweibeiner in ihren Bann zog: auch etliche Hunde blieben stehen, lauschten von Ferne und gaben auch mal ihren Kommentar. Besonders ein offenbar steinalter Dalmatiner, schon sehr in seiner Beweglichkeit eingeschränkt ( die Andeutung von Freudensprüngen erinnerte mich an Ballettmeister beim Training, welche die auszuführenden Bewegungen ja auch meist nur so andeuten - ), anfangs eher irritiert von den Saxophon-Tierstimmen, lauschte wie gebannt am Rande der Wiese..
Auch ein Milan kreiste mehrmals und beobachtete das Geschehen aus der Luft.
Ein Nachmittag, an dem die Welt wieder ganz in Ordnung war, wie damals in der Kindheit.
Es gibt Sonn(en)tage, da stimmt einfach alles. Die bleiben wie ein leuchtender Punkt lange in der Erinnerung... - der letzte Sonntag war so einer.
Mit dem Konzert im Lustgarten. In zwangloser Atmosphäre, sonniger, haargenau passender Kulisse des altvertrauten Lustgartens wurden die Zuhörer mitgenommen auf eine musikalische Sommerreise. Ein Streichquartett , ein Saxophon, zeitweise auch ein Daumenklavier...und ein Sprecher erzählten ein Märchen. Die Geschichte einer Familie und eines Flüchlingskindes, wie sie durchaus wahr sein könnte - bis auf den Schluß, der wird wohl immer ein Märchen bleiben - ... Da ging es um Ferien und Familienleben, romantische Liebe, Krieg, Flucht, Heimat und Suche...und noch ganz vieles mehr.
Eingebettet in eine heiter-gelassene Grundstimmung führte die Handlung über wechselnde Pfade, abschweifend, verweilend... - genau wie auf einer Reise auch. Der Sprecher, manchmal von einem der Musiker abgelöst, erzählte in einer Art Textcollage, die ganz viele eigene Assoziationen weckte und Freiräume ließ...- da klang Vertrautes an, vom Volkslied bis zum Dichterwort, und gänzlich Neues... von einzelnen Musikern sensibel mit Tönen "illustriert". Wie auf einer Reise zog Mannigfaches an Zuhörer vorbei , weckte Erstaunen und Wiedererkennen, heimatliches Gefühl und Fremdes auch...dabei immer sehr bildhaft, schlicht und verständlich, passend zu einem sonnigen Tag... - Ich habe selten so saubere und dabei mit soviel Freude gespielte live-Musik gehört !
Und wenn ein Windstoß kam, wurde das Notenblatt auch schon mal mit dem Fuß festgehalten...-
Ein Dankeschön an das Amadeus-Komplott (wirklich ein Geheimptip!) und an die Veranstalter. Und fast ein Märchen, daß das Ganze einfach und ganz zwanglos zu genießen war und nicht durch teure Eintrittspreise einem Teil der Interessierten verschlossen blieb... - So macht der Lustgarten seinem Namen alle Ehre!